Position Jugendarbeitslosigkeit Position CGJL
Arbeitslosigkeit im Kontext
Die Arbeitslosenzahlen hierzulande sind beängstigend: 18,6 % Jugendarbeitslosigkeit bei den unter 30jährigen(Stand November 2012) 35% der Jugendlichen befinden sich in CDDs(contrat a durée déterminée(nach einem Arbeitsdokument von der CGJL) Zieht man die gesamte europäische Lage mit ein, verschlechtert sich dieses Bild noch weiter. Die Arbeitslosigkeit, speziell die Jugendarbeitslosigkeit wird dieses und in den kommenden Jahren eine große Rolle in Politik und Öffentlichkeit einnehmen.
Studieren und die Schulbank drücken ist immer nur eine Übergangsphase. Der Arbeitsmarkt spielt spätestens beim Berufseinstieg eome Rolle für jeden/jede Studierenden/Schüler*in. Doch auch schon davor kommen diese/er durch Sommerjobs oder Praktika mit dem Arbeitsmarkt in Kontakt.
Die Rolle der UNEL:
Darüber hinaus sehen wir unsere Aufgabe nicht darin kleine Verbesserungsvorschläge auszuarbeiten, dies wird in unseren Augen bereits vollständig von Organisationen wie OGBL-Jeunes geleistet. Das finden wir auch gut so und wir stehen auch hinter diesen Forderungen. Wir aber sehen keinen Sinn darin diese zu wiederholen, vielmehr wollen wir versuchen weitergehende Akzente zu setzen und Kritik am Arbeitsbegriff, am Wachstumsdenken und der aktuellen europäische Wirtschaftspolitik zu äußeren. Wir brauchen dringend eine Debatte über die Zukunft, die die aktuellen sozialen und ökologischen Probleme miteinander verknüpft um dann nach zusammenhängenden Lösungsvorschlägen zu suchen. Wir werden sicherlich nicht die ganze Bandbreite des Themas abdecken können, doch unsere Position als unabhängige Schüler*innen und Studierendenorganisation ermöglicht uns eine andere Sicht und Rolle innerhalb der Debatte einzunehmen als es Jugendparteien können oder wollen und diese wollen wir so gut es geht nutzen.
Die Widersprüche der nationalen Politik
Dazu gehört auch Widersprüche aufzudecken: Wir reden von nationaler Arbeitslosigkeitbekämpfung, vergessen aber dass der entscheidende Teil davon auf europäischer Ebene geleistet werden muss. Hier nimmt unsere Regierung eine heuchlerische Position ein. Durch die Unterstützung der momentanen europäischen Austeritätspolitik, schwächen wir die Wirtschaft und Staat und riskieren Europa in eine schwere Rezession zu führen. Es wird also immer wieder gepredigt, die nationale Arbeitslosigkeit bekämpfen zu wollen, gleichzeitig wird die europäische gefördert. Das kann auf Dauer nicht nur ökonomisch nicht aufgehen.
Eine Generation wird prekarisiert
Unsere Generation ist in einer Zeit groß geworden, wo sichere Arbeitsplätze auf Lebenszeit die Ausnahme sind, vielmehr sehen wir uns einem Arbeitsmarkt gegenüber, der gemäß neoliberalem Denkschema die flexible Arbeitskraft sucht, die mal hier mal da eingesetzt werden kann, und funktioniert. Gerade für Jugendliche werden befristete Arbeitsplätze und prekäre Arbeitsplätze immer zur Norm.
Dadurch entsteht ein riesiger Anpassungs– und Konkurrenzdruck, der äußert sich vielfältig(unsichere Zukunft und Rente, keine Planungssicherheit, Ausbeutung,…) und nicht zuletzt hauptverantwortlich ist für die Zunahme an psychischen Erkrankungen in unserer modernen Gesellschaft.
Wir wenden uns strikt gegen die “Employability” – Ideologie, nach der der Mensch, gemäß dem Motto “Hauptsache Arbeit”, alles tun soll/muss um irgendeine Arbeit zu finden: 20 Praktika, Leiharbeit, Zeitarbeit, alles unterbezahlt und nur seine “Employability” zu verbessern, um auf dem Arbeitsmarkt seine Chance auf eine etwaige Festanstellung zu wahren.
Die UNEL vertritt die Auffassung, dass jeder Mensch ein Recht auf einen guten Arbeitsplatz haben sollte, der ihm ein würdiges und sinnstiftendes Leben ermöglicht.