Ausschnitt aus unserem Dokument über die Jugendarbeitslosigkeit:
Arbeitslosigkeit im europäischen Kontext: Die Jugend wird der Sparideologie geopfert
Eine tiefgreifende Reform des Bildungswesens ist wichtig. Doch auch eine Verbesserung auf der “Angebotsseite”, also besser qualifizierte und orientierte Schüler*innen werden nicht das Problem der Arbeitslosigkeit lösen. Vielmehr wird die Diskussion über diese durchaus reale Problematik missbraucht um zu kaschieren, dass die aktuelle Arbeitslosigkeit ein Ergebnis einer europäischen Wirtschaftspolitik ist die seit einigen Jahrzehnten sich zunehmend den Dogmen der Neoklassik und der Angebots-Politik unterworfen hat.
Es ist die Jugend der südeuropäischen Mitgliedsstaaten, aber auch die Luxemburgs, die jetzt die Konsequenzen einer Politik tragen, die die Regierungen der europäischen Staaten während Jahren in Frankfurt und Brüssel durchgesetzt haben. Der Glaube an die Effizienz deregulierter Finanzmärkte, die Vorzüge der Privatisierung von Gemeinschaftsgütern wie die zunehmende Deregulierung der Arbeitsmärkte haben u.a. zu den makroökonomischen Ungleichgewichten (Gewinnverteilung zwischen Kapital und Arbeit, hohe Verschuldung, Außenhandelsbilanzen, Einkommensverteilung) geführt, die Ursache der Krise sind.
Die gleichen Dogmen die uns in die Krise geführt haben sollen nun den Weg aus der Rezension bahnen? Während die europäische Wirtschaft in eine zweite Rezession rutscht und die Arbeitslosenzahlen immer weiter steigen, nimmt die Politik der europäischen Regierungsgipfel immer autistischere Züge an.
Denkanstöße für ein anderes Europa:
- Die blinde Sparwut muss einer ambitionierten europäischen Wirtschaftspolitik weichen, die die Interessen der Bürger*innen wieder in den Mittelpunkt stellt.
- Der angestoßene Reformprozess der wirtschaftlichen “Governance” darf nicht dazu führen die Dogmen die uns in die Krise geführt haben nun weiter auf europäischer Ebene zu zementieren.
- Vielmehr braucht die Jugend Europas eine ambitionierte Investitionspolitik die Zukunftsperspektiven schafft und gleichzeitig die Transformation der Wirtschaft hin zur sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit vorbereitet. Soziale Bewegungen, Gewerkschaften, Umweltschutzorganisationen und viele andere haben sowohl auf nationaler als auch europäischer Ebene konkrete Vorschläge gemacht, es wird Zeit, dass sich auch die politischen Eliten dieser annehmen.
- Die Verlagerung der wirtschaftspolitischen Kompetenzen auf die europäische Ebene muss mit einer konsequenten Demokratisierung der europäischen Entscheidungsprozesse einher gehen.
Dossier aus dem Joër 2008 “Non a cette constitution” wou mer geent den Traité de Lisbonne mobiliséiert hun: Download tract unel