UNEL

Pünktlich zur “Rentrée” und zur europäischen Mobilitätswoche, mussten viele Studierende feststellen, dass die Regierung über den Sommer klammheimlich eine weitere Sparmaßnahme beschlossen hatte. In der Vergangenheit war es Studierenden möglich, beim Ministerium für Hochschule und Forschung ein Fahrausweis zu beantragen, der es ermöglichte, die Strecke innerhalb Luxemburgs von zu Hause bis zum Grenzübergang des jeweiligen Hochschulortes umsonst zu fahren.

 

Obwohl diese Maßnahme nicht Teil der Informationspolitik des CEDIES war, haben viele Studierende von dieser Möglichkeit profitiert. Laut großherzoglichem Reglement vom 9. Juli 2014 soll diese Möglichkeit für Studierende ab diesem Wintersemester 2014/15 nicht mehr bestehen. Die UNEL ist sehr erstaunt, dass diese kleine, aber sinnvolle Maßnahme, um die Studierenden finanziell zu entlasten und den öffentlichen Transport zu fördern, nun wegfallen soll

Pol Reuter, Präsident der UNEL, kommentiert: “Nachdem vor der Sommerpause die Studierendenbeihilfen gekürzt wurden, nutzt die Regierung wieder eine Gelegenheit, um auf Kosten der Studierenden zu sparen. Dies geschieht leider auch, ohne dass die Studierendenorganisationen informiert geschweige denn befragt worden wären. Wir stellen uns transparente Politik anders vor.”

Die UNEL fordere die Regierung auf, diese Entscheidung rückgängig zu machen oder gegebenenfalls sich Alternativen zu überlegen. “Die Regierung macht es sich zu einfach. Angeblich gibt es administrative Schwierigkeiten bei den Kontrollen. Anstatt nach Alternativen zu suchen, wie man das Problem löst, ohne die Studierende zu belasten, schafft man die Maßnahme einfach ab. Dieser Regierung sind die Belange der Studierenden völlig egal”, so Kim Diderich von der UNEL.

Das Argument des Missbrauchs durch Studierenden lässt die UNEL auch nicht gelten. Außerdem bestünden ähnliche Schwierigkeiten bei den Kontrollen von Schüler*innen.
Da die Schulen in Luxemburg nicht zur gleichen Zeit schließen oder zudem einige lieber in der Bibliothek bleiben um ihre Hausaufgaben zu verrichten als dies zu Hause zu machen, würden auch diese Schüler*innen aus dem Muster fallen. Soll für sie die MyCard nun auch abgeschafft werden?

Die Studierenden sind wohlvertraut mit den Defiziten des öffentlichen Transports, insbesondere des Schienenverkehrs. Die ersatzlose Abschaffung der “MyCard” für Studierende macht den öffentlichen Transport keinesfalls attraktiver und widerspricht allen Bemühungen eine nachhaltige Mobilitätspolitik zu fördern.